Abschluss IKP 2015 ...

Prüfungen
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03.10.2015

Abschluss IKP 2015....aus der Sicht von Dr. Andrea Knippert


IKP 2015 - Auf in die grosse weite Welt…
Die Sachen sind gepackt für einen Trip längst durch Deutschland bis nach Bayern, korrekt gesagt, bis nach Unterfranken.
Nach 600 km staufreier Autofahrt mit ausreichenden Pausen für Hund und mich, erreichten wir nach 8 Stunden unser Quartier, ein echtes Wellness-Hotel inmitten sehr schöner, hundegeeigneter Landschaft, in dem die meisten von uns logierten.
Perfekt ist, dass unser Klub im Vorfeld Zimmer reserviert hat und wir Zeit für manch eine schöne Stunde vor und nach getaner Arbeit hatten. Aber dazu später.
Wir waren bereits einen Tag früher angereist, um uns etwas zu akklimatisieren. Fast ein wenig Urlaubsfeeling. So konnten wir in Ruhe alles erkunden.
Der erste Abend verlief bereits sehr gesellig in der für die Kurzhaar-Leute eigens reservierten Weinstube.So trafen wir schon hier auf Mitstreiter anderer Klubs.
Am Donnerstag, den 24.09.15 begann die IKP.
Mit der Sporthalle in Zeil am Main hatten die Veranstalter einen geeigneten Standpunkt gewählt, wo reichlich Platz für alle Menschen und Hunde war, zumindest, wenn man einen Parkplatz ergattern konnte.
Die Anmeldung verlief problemlos, nachdem die doch etwas gemütlicheren Bayern, verglichen mit den Norddeutschen, in aller Ruhe am Morgen der Anmeldung alles aufbauten. Treffend von unserer Truppe bemerkt, hatte ich einen Spitzenparkplatz direkt am Eingang, der nur denen zufällt, die reichlich vor der Zeit am Ort sind…der aufgeregte Erstlingsführer…
Aber auch die anderen Führer unseres Klubs trafen nicht viel später ein, was uns bei der Auslosung einen Startplatz als erster Hund sicherte.
Die im Vorwege ausgehängten Listen mit den Revieren, Richtern und der Reihenfolge wurden von allen alsbald umlagert.
Für Tessa und mich hiess es zuerst am Wasser geprüft zu werden. Das war vielleicht nicht gerade die wünschenswerte Kombination, aber das Los hat entschieden.
Natürlich wollte ich wissen, ob mich bei den Richtern vielleicht grösseres Los-Glück erwischt hat, was mir von einigen bestätigt wurde.
So war ich schon etwas beruhigter. Auch mit der Entfernung des Reviers hatte ich Glück. Das Wasser-Revier lag ca. 30 Auto-Minuten entfernt, das Feld-Revier war in unmittelbarer Nähe des Hotels. Also keine 100 km Fahrten, juhu!
Nachdem der Grundstein mit der Anmeldung gelegt war, konnte ich mich einigermassen entspannt zum Weisswurst-Frühstück begeben. Sicherlich traditionell, für meinen norddeutschen Geschmack jedoch etwas ungewohnt. Aber probieren muss man ja!
Die eigentlich lange Zeit verstrich recht schnell, so dass bereits die Zuchtschau begann.
Bei fast 180 Gespannen bekam man viele tolle, schöne, beeindruckende und interessante Hündinnen und Rüden zu sehen.
Die Vorstellung meiner Tessa Pöttmes verlief für uns sehr gut, das "sehr gut" der Vorbenotung konnte bestätigt werden.
Mit grosser Spannung wurde als Highlight die Endausscheidung der V-Hunde von den Zuschauern verfolgt.
Hiernach erfolgte die Schulung für Richter und Führer, ein erstes Zusammentreffen mit der Prüfungsgruppe. Zumindest in meinem Fall hat mir das ein wenig Muffensausen genommen, traf ich doch auf eine Gruppe sehr sympathischer Richter/-innen und Führer/-innen.
Wie das Schicksal es wollte, war aus unserem Klub Peter Freiberg mit seiner Elsa von Bockhöfe mit in meiner Gruppe von der Partie. Ob es Peter genauso gefreut hat wie mich, werde ich wohl nie erfahren…. ;-)
Nach dem dann doch recht langen Tag haben wir uns noch zu einem gemütlichen Beisammensein und einer zünftigen Mahlzeit in unserem Hotel zusammengefunden, nachdem wir unsere Vierbeiner noch in den Hügeln, die das Quartier umgaben, bewegen konnten.
So, nun wird’s ernst…
Freitag, der 25.09.15 - Prüfungstag!
Trotz reichhaltigem, äußerst leckerem Frühstücksbuffet hat nur der Kaffee den Weg in meinen Magen gefunden-
aber das ist wohl normal…auf geht’s!
7.30 Uhr pünktlich Ankunft am Treffpunkt für die Wasser-Reviere, zusammen mit vielen anderen Gruppen und Menschen. Wir waren gespannt, welche Revierbedingungen uns wohl erwarten würden. Nachdem man uns zeitlich logistisch noch etwas auf die Folter gespannt hat, konnte ich inzwischen nicht wesentlich beruhigter, um 9.00 Uhr als erster Hund an einem tollen Gewässer starten.
Tessa hat das Wasser zügig angenommen und den ganzen Teich und Schilfgürtel eigenständig passioniert abgesucht. Durch die Schüsse und Pfiffe der Prüfungsgruppen an den benachbarten Gewässern hat sie sich nicht beirren lassen. Guter Hund!
Auf die Schwimmspur der Ente kam Sie im tiefen Schilf, konnte diese aber nicht finden und herausdrücken. Nach kurzer Stille und Warten hörte ich den mir bekannten Laut meines Hundes in gewisser Entfernung….
Was war passiert…?!? Pfeifen und Rufen erfolglos… Ratlosigkeit…
Nach einer ungewissen Zeit mit ganz viel Kopfkino erhielt ich meine Tessa an der Leine  von der Richterobfrau der benachbarten Gruppe und den Worten „Dein Hund hat eine perfekte Arbeit am Fuchs gezeigt und wir bescheinigen ihr den Spurlaut“ zurück.
Das plumpste fast hörbar ein Stein…
Nach kurzer Diskussion konnte ich die Wasserarbeit mit kaltem Wild und Prüfung der Schussfestigkeit erfolgreich beenden.
Leider konnte ein Hund unserer Gruppe die Wasserarbeit nicht bestehen, was uns allen sehr leid tat. So waren wir für die Feldarbeit noch mit 3 Gespannen dabei. Nach dem offenen und fairen Richten, wechselten wir gegen Mittag das Revier und zogen ins Feld.
Im ersten Suchergang zeigte Tessa in einem mittelhohen Bewuchs mit Wicken eine freudige, passionierte, schnelle und raumgreifende Suche. Leider mangelte es an der Planmäßigkeit und der Lenkbarkeit, aber der Hund hatte Spass.
Erfreulicherweise konnte Tessa eine Sasse sowie einen Hasen sehr gut vorstehen und war auch beim Schuss gehorsam.
Beim zweiten Suchergang sollten wir vorrangig die „Planmäßigkeit“ einer guten Suche zeigen, wofür wir ein Wiesenstück erhielten.
Hier zeigte sich Tessa gut lenkbar und suchte planmäßig, allerdings für eine sehr gute Note dieses Mal nicht weit genug.
Leider schied ein weiterer Hund im zweiten Suchergang aus. So blieb für Peter Freiberg und mich noch ein Feld mit Rüben, um Vorstehen und Suche erneut zu demonstrieren, was unseren beiden Hunden auch gelang.
Ganz erleichtert begab ich mich zu den Richtern, die das offene Richten sehr gut machten.
Mit Schreck stellte ich fest, dass ja noch das Verlorenbringen der Ente fehlte…zu früh gefreut…
Hierfür fand sich schnell ein Kleefeld mit recht hohem Bewuchs.
Anders als beim Üben durfte ich mit meinem Hund nicht wirklich mitgehen und sollte ihn einfach in Ruhe „machen lassen“, was meinem Nervenkostüm nicht gerade zuträglich war. Tessa hat ihre Aufgabe aber souverän gemeistert und kam in Windeseile nach kurzem Vorstehen mit dem ausgelegten Wild zu mir zurück, welches sie sauber apportierte und ausgab.
Jetzt war ich ganz gewiss sehr erleichtert, froh und glücklich, hiess es aber noch kurz Daumendrücken für Peter und Elsa, die erwartungsgemäß die Ente perfekt gearbeitet hat. So war der Jubel bei mir groß, leider war es auch ein bisschen betrüblich, da wir nicht alle in unserer sehr netten und harmonischen Gruppe trotz toller Hunde bestehen konnten.
So berieten sich die Richter kurz, um uns die Ergebnisse hiernach mitzuteilen.
Ich konnte mit Tessa im 1. Preis mit 133 Punkten bestehen, Abzug wegen Gehorsam, aber das konnte ich gut verschmerzen.
So liessen wir uns allesamt, Richter, Führer und die treue Corona ein gutes Tröpfchen nach einigen netten Worten beider Seiten schmecken.
An dieser Stelle gilt mein Dank den Richtern: ROB Herrn Hans Jürgen Meier, Frau Annette Miller und Herrn Theo Gierich sowie den Revierinhabern, der Corona und meinen Mitstreitern und natürlich unseren Kurzhaar!
Ganz müde, erschöpft und erschlagen, aber sehr glücklich, konnte ich mit Tessa den Weg in das dankenswerterweise nahe gelegene Hotel antreten.
Die bereits am Nachmittag zahlreich gesendeten What’s App Nachrichten unserer „IKP 2015 - Gruppe“ konnte ich nun entspannt lesen.
Alle Gespanne unseres Klub Kurzhaar Schleswig-Holstein konnten die IKP 2015 bestehen!
Was für ein schöner Erfolg!
In einer tollen gemeinschaftlichen grossen Runde wurde dieses gebührend am Abend gefeiert. Da niemand mehr am Folgetag antreten musste, gab es dabei auch keine zeitlichen Limits. So konnten wir ausschlafen und ganz relaxt nach unserer standardmäßigen morgendlichen Jogging-Runde das reichhaltige Frühstücksbuffet in Ruhe geniessen.
Im Sucherlokal war am Samstag ausreichend Zeit, um sich mit vielen netten Menschen zu treffen, zu fachsimpeln und einfach um zu schnacken.
Sehr gefreut hat mich persönlich, die Züchter meiner „Tessa Pöttmes“, Christel und Gerhard Boxan, wiedergetroffen zu haben und eine nette Zeit zusammen verbracht zu haben.
Gemeinsam begab man sich dann zur Schausuche. Die Revierbedingungen und die Sicht waren für uns Zuschauer nicht ganz optimal und leider verstand man trotz Megaphon nicht wirklich viel. Aber Dabeisein ist alles.
So bin ich etwas früher wieder aufgebrochen, um meinen Hund in Ruhe zu bewegen vor der bevorstehenden Hubertusmesse und dem Festabend.
Die Messe war sehr sehr schön und liebevoll gestaltet. Der Tenorgesang ging richtig unter die Haut, die Bläsergruppe war großartig und Adler und Falke habe die Messe stimmungsvoll abgerundet.
Im Anschluß traffen wir alle uns in Zeil am Main zum Festabend. Der Klub Kurzhaar Schleswig-Holstein war mit 20 Personen: Führer, Richter, Corona gut vertreten. Wir hatten einen supernetten gemeinschaftlichen Abend und waren stolz, unsere Urkunden entgegen zu nehmen.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Veranstalter, die mit viel Mühe und Liebe zum Detail die IKP überhaupt möglich werden liessen.
Am Sonntagmorgen traf man sich noch kurz, jeder packte seine Sachen und brach gemütlich auf.
Ausser dem nahezu obligatorischen Stau vor dem Elbtunnel verlief die Rückfahrt für alle reibungslos und wir alle waren nachmittags froh, wenn auch müde, aber heil und glücklich angekommen zu sein.
Alles in allem hatte ich und ich denke, ich darf für uns alle sprechen, richtig schöne Tage und eine tolle Zeit mit einem ganz netten Gemeinschaftsgefühl in der kleinen und ganz großen Kurzhaar-Familie und ich für mich habe die Zeit mit meiner Tessa Pöttmes sehr genossen.
Toll hat sie es gemacht, meine kleine „Tessi Prinzessi“.
Warten wir auf das, was in Zukunft noch kommen mag.
Zunächst steht die VGP an und danach sehen wir weiter.
Erst einmal wird es noch ein gemütliches Nachtreffen für alle mit Speis und Trank an einem der kommenden Wochenende geben.
In diesem Sinne: „Kurzhaar voran“!

 

gez. Dr. Andrea Knippert