"Erzähltes" von Frank Eschenbach

Verein DK SH
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08.10.2013

Bericht

Meine Erlebnisse auf der "Kleemann 2010" mit Paul KS vom Niemen

 

Nachdem im Herbst 2009 in unseren heimischen Revieren die Internationale Kurzhaarprüfung mit ihrem zentralen Suchenlokal in Viöl durch den Kurzhaarclub Schleswig-Holstein erfolgreich bei norddeutschem Wetter ausgerichtet wurde, waren alle Kurzhaarfreunde gespannt auf die anstehende 39. Dr.-Kleemann-Ausleseprüfung in Niederösterreich.

Die weite Anreise aus der Heimat, das hohe Nenngeld und die erwarteten hohen Anforderungen an Führer und Hund sowie der Respekt vor den angekündigten enormen Niederwildvorkommen und schweren Gewässern an den Donauarmen machten die Suche nach teilnehmenden Gespannen aus Schleswig-Holstein scheinbar besonders schwer.

Letztlich wurden nachfolgende Hunde aus unserem Klub genannt:

Ratz von der Jydebek mit Führer Ralf Hein

Rasko von der Jydebek mit Führer Dierk Walker

Paul vom Niemen mit Führer Frank Eschenbach

 

Vorbereitung:

Während Ratz und Rasko ihre Anmeldevorrausetzungen schon frühzeitig zusammen hatten musste Paul noch bis fast zum letzten Tag der Anmeldung zittern.

Leider war es trotz der vielen erfolgreichen Nachsuchen auf Hasen in den Vorjahren nicht zu einer Vergabe des Vbr gekommen und so musste viel Energie in die Schweißarbeit gesteckt werden.

Die Arbeit mit Mareike war super und der Fortschritt vom VGP Fach „Riemenarbeit“ zur Vorbereitung auf die VSwP war wirklich beeindruckend. Von der 400 Meter Distanz auf die 1000 Meter Strecke zu wechseln ist nicht nur für Sportler ein Problem. Der Wechsel von der Schweißhalsung auf ein Brustgeschirr war dabei ein wichtiger Schritt.

Doch als es dann in Scheeßel ernst wurde war auch diese Weiterentwicklung nicht genug. Bei sehr warmen Temperaturen waren Paul und Ratz wohl doch überfordert mit einem stark besetzten Damwildrevier. Etwa 100 – 150 Meter vor Ende der Fährte und nach dem Finden der drei rechten Winkel musste Paul ausscheiden. Ob dabei das frisch gesetzte Damwildkalb, das aus einer umgestürzten Kiefer sprang, wirklich entscheidend war, das Paul die Arbeit vorzeitig beenden musste, kann dahingestellt bleiben.

Ratz war am Prüfungstag deutlich gesundheitlich angeschlagen und schaffte seine Fährte leider auch nicht. Für ihn war es jedoch unproblematisch, da Ralf rechtzeitig auf das Vbr hingearbeitet hatte.

Da nun guter Rat teuer war, wurden alle benachbarten Reviere gebeten, bei der Jagd auf Jungfüchse an Paul zu denken, damit möglichst noch ein Vbr erworben werden konnte.

Hilfe kam aus Westfalen, wo der Züchter und Richter Franz Wethmar (Zwinger von der Wenge) stets Jungjäger an einer Deponie am Rande von Dortmund auf Jungfüchse ansitzen lässt. So konnte nach einer „Mammuttour“ (Marne – Dortmund – Immenstedt – Marne) vom nicht ganz 1.000 km doch noch rechtzeitig das Vbr, auf der Spurarbeit an einem morgens beschossenen Jungfuchs erbracht werden.

Hunde und Führer trafen sich zur Vorbereitung unter der Leitung von Peter Freiberg, Johann-Adolf Albertsen, Thomas Carstensen, Claus Peter Andresen, Peter Jessen und anderen Hundefreunden regelmäßig in den Revieren rund um Viöl.

Dabei waren wir mit uns und den Hunden nicht immer ganz zufrieden und jeder machte sich, je näher der Termin der Prüfung rückte, mal mehr und mal weniger Sorgen, und Ralf dachte sogar daran, ganz zu Hause zu bleiben.

Im Nachhinein muss man feststellen, dass die Suche aller Hunde, gerade bei Seitenwind den Prüfungsanforderungen zu diesem Zeitpunkt nicht gerecht geworden wäre! Die Wasserarbeiten waren eigentlich ganz ordentlich, doch beim abschließenden Üben in den Kögen bei Manfred Lüttschwager bekamen wir doch noch einmal „kalte Füße“.

War es wegen des hohen Wasserstandes oder wegen anderer Dinge, die Hunde stöberten mit und ohne Ente nicht ausreichend weit. Lediglich Rasko hatte einigermaßen Weite gezeigt.

Die Vorstehleistungen bei den Suchen waren sämtlich aus unserer Sicht in Ordnung und auch der Gehorsam und die Schussruhe wurde stets einwandfrei gezeigt.

Anlässlich der jährlichen Zuchtschau in Viöl wurden die drei Hunde den Mitgliedern und Besuchern nochmals im Ring vorgestellt und im Formwert beurteilt. Wichtig deswegen, weil nur Hunde mit einem SG zur Auslese Prüfung zugelassen werden dürfen.

Am letzten Abend wurden bei Thomas Albertsen nochmals Telefonlisten und Fahrtstrecken besprochen. Dabei wurde auf die Mautpflicht in Österreich und in Tschechien hingewiesen und das von Adolf bestellt Hotel benannt. Alle waren nun gespannt, was kommen würde!

 

Anreise:

Heide, Frank und Paul starteten am Freitag, 17.09. aus Marne und fuhren ins eigene Ferienhaus in Thüringen.

Da wir dort seit vielen Jahren bereits heimisch sind, sollte Paul noch mal Feld- und Wasserarbeit im welligen Gelände zeigen. Wir machten noch zwei Suchen auf einer riesigen Senffläche und arbeiteten nochmals mit einer lebenden Ente. Dabei zeigte der Hund dem Menschen noch einmal, dass Besserwisserei durch den Führer meist völlig falsch am Platz ist!

Die eingesetzte Ente wurde von Paul gefunden, verfolgt und ist dann mehrfach vor dem Hund getaucht. Dieser stöberte letztlich einmal rund um das Wasser und stieg dann aus, um auf der gegenüberliegenden Wiese zu suchen. Mehrfach wurde der Hund zurückgerufen und zum Stöbern angesetzt. Immer ließ er sich bereitwillig wieder ins Wasser schicken, stieg jedoch dreimal aus und suchte. Letztlich ließ der fürchterlich fluchende Führer den Hund gewähren und wartete auf den hoffentlich bald zurückkehrenden Hund. Nach 15 Minuten kam der Hund aus einer mit Gebüsch bewachsenen Fläche unweit des Gewässers und setzte sich neben seinen Führer. Und siehe da – er trug den noch lebenden Erpel im Fang! Vielleicht war das der Moment, wo ich mir vornahm in Österreich auf Kommandos gänzlich verzichten zu wollen, was ich auch beinahe ganz beherzigt habe.

 

Vor Ort:

Dirk und Käthe waren die ersten, die sich auf den Weg nach Großkrut machten. Sie trafen am Montag, den 20.09. dort ein und haben über das Hotel Schweng Kontakt zum dortigen Jagdpächter aufgenommen.

Das Hotel war in Ordnung, und die Wegstrecke nach Zistersdorf noch erträglich. Wir teilten uns die Unterkunft mit den Kurzhaarfreunden aus Bayern, die mit zwei Hundegespannen angetreten waren.

Das Wetter war genial. Angenehme spätsommerliche Wärme, viel Sonne und wenig Wind verschafften Urlaubsgefühle, die erst am Sonntag enden sollten. Leider fiel der anschließende Urlaub von Käthe und Dirk daher auch gänzlich ins Wasser (auch das noch!).

Die beiden fanden einen Aussichtsplatz, der an den kommenden Abenden unser „Suchenlokal“ werden sollte. Wir hatten „freie Suche“ im gesamten Revier und konnten mit den Hunden von Dienstag bis Donnerstag arbeiten, wo wir wollten. Neben Rübenfeldern waren auch Brachen und Stoppel nutzbar.

Hasen und Fasane waren ausreichend vorhanden und wir alle hatten die Chance zu vernünftigen Suchen und Vorstehbildern.

Am Dienstag kamen zunächst Mareike, Ralf und Ratz mit Claus-Peter an und am Abend trafen dann auch Heide, Frank und Paul ein.

Die Fahrt war problemlos und auch die Stecke durch Tschechien war trotz der vielen Schlaglöcher zu überstehen.

Schön war die Strecke entlang der Moldau von Usti nach Levosice und interessant die vielen Ampeln auf der Umgehungsautobahn um Prag.

Schade war, dass die Navis von Ralf und Frank ausgefallen waren und so genauer auf die Karte geschaut werden musste.

Aber irgendwie schafften wir es alle über Brünn an die Grenze nach Niederösterreich zu kommen und Großkrut zu erreichen.

Am Mittwoch trafen dann alle weiteren Klubmitglieder ein und bezogen die Hotelzimmer. Am Abend war ein Teil im Restaurant geblieben und speiste a la Carte, während die anderen nach der Arbeit mit den Hunden bei „Jupp“ unter freiem Himmel blieben.

 

Claus-Peter war mit Ralf und Mareike gefahren und unterstützte uns dabei vorbildlich. Er kritisierte und lobte und bereitete uns so auf das vor, was uns ab Freitag bevorstehen sollte.

Es war gut auch vor der Prüfung noch mal in den dortigen Revieren zu üben und insbesondere die Größen der Rübenfelder kennenzulernen!

 

 

In der homepage der Gemeinde Großkrut ist zur Wartbergwarte folgendes zu lesen:

Am höchsten Punkt unserer Gemeinde (235 m über Adria) steht die Wartbergwarte! Nach dem erklimmen des ca. 15 Meter hohen Turmes eröffnet sich Ihnen ein atemberaubender Blick über das Weinviertel in seiner ganzen Pracht! Im Westen der Blick auf die Ruinen Staatz und Falkenstein. Nach Süden auf die Großgemeinde Großkrut mit ihren Katastralgemeinden Althöflein und Ginzersdorf. Am Fuße der Warte stehen informative Schautafeln zum Thema Wein und über die Geschichte des Weinbau's in Großkrut. Genießen Sie den herrlichen Ausblick auf die unzähligen Weingärten am Fuße der Warte. Schlendern Sie auf markierten Rundwanderwegen durch die Rieden

 

 

Mit „Jupp an de Latt“ im Rücken und dem Vollmond über den Weinbergen vor uns hatten wir an den beiden folgenden Abenden einen herrlichen Platz für Wein, Käse und Wurst.

 

Besucht wurden wir durch die Dorfjugend, die Winzer, welche des Nachts mit der Spritze in die Weinberge fuhren und auch einmal durch zwei Füchse, die uns anwechselten.

Grüner Veltliner und Blauer Zweigelt sind nun ein Begriff für uns und haben uns zwei tolle Abende beschert.

 

Neben den abgefüllten Weinen durften wir uns auch an den Trauben gerne bedienen, was die Winzer ausdrücklich erlaubten! Zwei ganz besondere Höhepunkte sind an diesen Abenden hier zu erwähnen:

Zum Einen als Aye uns einen Blick auf den Ehrenwanderpreis des Siegers der Dr.-Kleemann-Auslese Prüfung 2008 erlaubte und wir das hübsche Waidblatt zum Schneiden der ortsüblichen Salami nutzten und zum Anderen als wir am Mittwoch Abend 3 Windlichter entzündeten und diese bei Jupp in der Hoffnung abstellten, diese würden uns allen drei die Chance eröffnen, die Prüfung zu bestehen.

 

Als Dirk nun am Donnerstag sehr früh mit Rasko dort oben „Gassi“ ging waren zwei Lichte ausgegangen und eines brannte noch. Schon da machten wir darüber Scherze, die leider wahr wurden.

Leider!!!!!!

 

Anmeldung:

Am Mittwochmorgen fuhren wir nach dem Frühstück nach Zistersdorf ins dortige Kulturhaus zur Anmeldung. Wir waren sehr rechtzeitig und hatten Glück in der langen Schlange noch recht weit vorne zu stehen. Viele bekannte Gesichter stellten sich ein und während des Wartens wurden schon einige schöne Gespräche geführt. Es war in dem Raum der Anmeldung unerträglich heiß und die Ausgabe und Auslosung dauerte doch ziemlich lange. Doch endlich hatten wir unsere Gruppen und Unterlagen. Ein dekoratives Holzschild, der Kurzhaarkalender 2011 und zahlreiche Prospekte und Proben füllten die beiden Tragetaschen.

 

Viel wurde anschließend über die Richter und die Gruppenmitglieder diskutiert. Man nahm sich vor noch abends zum Wasserrevier zu fahren.

Auch die Karten für den Festabend mussten schon erworben werden.

Am Parkplatz trafen wir „alte Freunde“ aus Scheeßel.

Ratz und Raskos Schwester Rih war mit ihrer dänischen Familie angekommen. Wir nutzten die Chance unsere Hunde in den Löschwasserteich zu lassen um eine kleine Abkühlung zu erhalten.

 

Formwertbeurteilung:

Am Donnerstag wurde es sehr heiß. Die Hunde hechelten und uns war natürlich klar, dass unsere Hunde zu den Besten gehören würden. Dazu gehören neben schönen Hunden natürlich auch „große“ Namen, was sich in der Abfolge der V1 – V5 deutlich zeigte.

Doch wir waren zufrieden und dachten schon an Freitag!

 

Freitag, 1. Prüfungstag.

Nach dem Frühstück suchte jeder seinen Sammelplatz. Wir waren rechtzeitig gestartet und doch hatte Ralf etwas vergessen, weshalb er auf halber Strecke wieder zurück zum Hotel musste! Stress machte sich breit und die Anspannung war nicht zu übersehen, als er uns entgegenkam.

Die Sammelplätze waren meist Rübenlagerflächen von nicht gerade kleinen Ausmaßen. Wir waren die ersten der Gruppe 25 und warteten auf die weiteren Teilnehmer und Richter.

 

Unser erstes Fach war die Wasserarbeit. Wir fuhren fast eine ganze Stunde, bis wir nahe der tschechischen Grenze unser Wasserrevier fanden.

Die Wartezeit wurde lang und die Ruhe war nur äußerlich. Erst kurz vor Mittag war Paul an der Reihe.

 

 

Wir vertrieben uns die Zeit mit einem Picknick aus der reichhaltigen Marschverpflegung.

 

Die deutlich stärkste Wasserarbeit zeigte Linus vom Borsumer Hof!

Bei der Arbeit von Lord vom Nonnenhaus machten wir eine besondere Erfahrung. Die gegenüber ausgesetzte Ente hatte das diesseitige Ufer erreicht und war ausgestiegen. Der Hund suchte lange auf der anderen Seite und als keiner die Ente mehr sah kam sie rechts aus dem Wald angewatschelt und passierte uns in etwa 3 Meter bevor sie langsam wieder am Ufer zu Wasser ging.

Wir blieben ruhig sitzen und warteten. Hund und Führer kamen nach einigen Minuten zu uns und fanden die Ente ein Stück weiter im Schilf.

Paul machte seine Sache gut und trotz aller Bedenken war ich sehr zufrieden mit ihm.

 

Er stöberte lange und hatte schnell einen ganzen Schoof Enten vor sich auf dem Wasser, das er anhaltend verfolgte und immer wieder aus dem Schilf drückte. Ein Schuss war nicht anzubringen, ohne mehrere Enten zu treffen. Daher wurde die Arbeit abgebrochen und eine tote Ente zum Apport in das Wasser geworfen, die er fehlerfrei brachte.

Danach ging es ins Feld.

 

Unser Revierführer (hier mit dem Richterobmann Herrn Riedl) machte seine Arbeit erstklassig.

Er suchte tolle Schläge bei bestem Wind und kein Hundeführer konnte sich beklagen. Zu unserem Leidwesen wurden ausschließlich Rübenschläge von 100 - 150 Meter Breite und bis zu 2.000 m Länge abgesucht. Das war schon eine Herausforderung für Hund und Führer!

Mangelnde Kondition kann dabei schon einmal zur einer sehr kurzen Suche führen und damit schnell zum Ausscheiden. Paul war nach den Suchengängen meist ziemlich „alle“ und schöpfte sofort Wasser.

 

Im ersten Suchengang kam ein Fuchs zur Strecke, den der Revierführer erlegte!

 

In der ersten Suche versuchte ich Paul in der Quersuche noch zu lenken und gab das ein oder andere Kommando.

Er zog zweimal kurz an, ohne Wild zeigen zu können. In der Richterbesprechung wurde die Suche als nicht ausreichend beschrieben, weil sowohl die Weite als auch das stete richtige Wenden in den Wind verlangt wurde.

Für den zweiten Suchengang nahm ich mir eine Änderung des Führerverhaltens vor. Ich wollte auf jegliche Kommandos verzichten und mich mehr vorwärts bewegen.

 

Während der ersten Quersuche stellte ich fest, dass Paul nach rechts viel mehr Feld als nach links nahm und blieb daher deutlich dichter am linken als am rechten Feldrand.

Ich suchte mir eine Spritzspur und gab Gas! Ohne Kommandos ging der Hund ca. 100 Meter nach rechts in die Rüben und kam dann zurück um die noch fehlenden 35 Meter nach links bis zur Feldkante abzusuchen. Durch die schnelle Vorwärtsbewegung meinerseits war ich stets auf gleicher Höhe mit dem Hund, der mich im Auge hatte und nun immer nach vorne in den Wind drehte!

Paul stand rechts einen Rehbock vor, der absprang und sauber quittiert wurde. Er fand anschließend drei Hühner, die er ebenfalls abstreichen ließ und zeigte zwei Hasen, auf deren Spur er mehrfach nachzog, bis die Richter an der Feldkante diese anzeigten.

Einmal ging er spurlaut auf eine Hasenspur, kam aber nach 100 Metern auf Pfiff zurück.

Ich war sehr zufrieden und hoffte damit die Anforderungen erfüllen zu könne, auch wenn diese Art der suche nicht sehr viel mit der Arbeit zu tun hat, die wir von unseren Hunden während der Jagd verlangen.

Die anschließende gestenreiche Richterbesprechung hat Heide hier festgehalten.

Im dritten Suchengang haben wir das Gezeigte wiederholen können und alle in der Gruppe dachten, dass wir am Sonntag nicht mehr antreten bräuchten.

Doch die Richter entschieden sich anders und so fuhren wir zunächst in den kleinen aber feinen Weinkeller unseres Revierführers und kosteten noch ein paar Gläschen Wein und aßen die Reste unsere Verpflegung.

Dabei erhielten wir einige interessante Einblicke in den Weinbau und seine Verarbeitung.

Als wir zurück nach Großkrut kamen hörten wir von Ratz und Rasko und den Bewertungen der Richter. Die Stimmung war gedrückt – wie gerne wären wir alle drei erfolgreich nach Hause gefahren!

 

Der Sonntag ist schnell berichtet.

Auf dem Sammelplatz war nur noch wenig los. Die meisten Gruppen hatten die Arbeit am Samstag beendet und nur die Gruppen, deren Wasserarbeit für Sonntag angesetzt war, kamen noch zum Treffpunkt – und wir!

Zwei Hunde der Gruppe mussten noch Gehorsam am Wild nachweisen wir suchten noch einige Fasane. Aras sprang nach dem Schuss kurz ein, aber die Richter überzeugten den slowenischen Hilfsrichter davon, den Hund nicht auszuschließen. Insgesamt kann man sagen, das die deutschen und österreichischen Richter sich mehrfach mit Stimmenmehrheit gegen unseren slowenischen Freund durchsetzen mussten.

Letztlich musste Paul und Linus deswegen wohl auch noch eine Suche zeigen.

Wir behielten unseren Stil bei und hatten damit Erfolg! Die Richtergruppe machte ihren Abschlußbericht und freute sich mit uns über vier neue Kurzhaarsieger!

 

                                                                      Von links nach rechts:                                                                         

Lord KS vom Nonnenhaus, Aras KS vom Hengstberg, Linus KS vom Borsumer Hof, Paul KS vom Niemen

Dazwischen die Richter:

Mf. Nikolaus Reinbold, Horst Riedl, Josef Jursa.

(Matthias Strunck erschien am Sonntag zunächst unentschuldigt nicht mehr am Sammelplatz)

Nach etlichen Gruppenbildern und Dankesworten fiel von uns alle Last der Prüfung und der langen Ausbildung ab und nach ein paar Freudentränen haben Paul und ich erstmal ausgiebig getobt!

 

 

Telefonnummern und Emailadressen wurden getauscht für zukünftige Kontakte. Mann verabredete sich zum Festabend und gratulierte sich gegenseitig. Die Richter plauderten noch ein wenig aus dem „Nähkästchen“, wie die Abstimmungen in der Richtergruppe stattgefunden hatten und der Revierführer lud uns in seinen Weinkeller ein.

Danach gab es etwas zu Fressen und Wasser und erste Minuten alles Erlebte noch mal Revue passieren zu lassen. So schnell kann man diese Tage und Monate doch nicht verarbeiten.!

 

Der anschließende Wein schmeckte noch besser als am Vortag und nach der Rückkehr tranken wir noch ein Bier in der Runde auf der Terrasse des Hotels Schweng. Leider waren Ralf und Dirk schon abgereist, was ich sehr gut nachvollziehen konnte.

Viel Zeit blieb nicht. Kurz erholen, dann umziehen und ab zum Festabend.

 

Der Tisch war, wie immer reserviert!

 

Das Essen war lecker und im Gegensatz zum Begrüßungsabend auch reichlicher. Eine Unmenge an Reden lag vor der Siegerehrung. Aber wir haben wacker gewartet und ein paar Bier und Kurze genossen.

 

Am Tisch waren auch die Freunde aus dem Klub Nordmark und häufig kamen Hundefreunde aus den anderen Klubs vorbei und erkundigten sich nach dem Prüfungsverlauf.

Lange sprach ich mit Burkhard Weritz, Gerd Schäfer und Frau Hammerer und Rüdiger Rehder, der extra mit dem Flieger aus Hamburg gekommen war.

 

Die Preisverteilung brauchte noch mal so lange. Es gab eine Tombola deren erster Preis ein Fernglas war. Das Glück war uns aber nicht hold – man soll es auch nicht übertreiben. Aber ein paar Flaschen Wein aus dem Weinviertel wären schon nicht schlecht gewesen.

Um den Obstsalat wurde dennoch gekämpft!

Tanzen war scheinbar nicht vorgesehen und so verließen wir müde aber glücklich gegen Mitternacht den Saal, nachdem wir bis zur letzten Ansprache, Ehrung und Danksagung höflich geblieben sind!

Paul bekam seinen Preis und ich konnte zwischen Pokalen und einem geschliffenen Kristallblock wählen. Ich entschied mich spontan für das Glas, denn Pokale gibt es eigentlich immer.

 

Schausuche:

 

 

Regenwetter machte uns zu schaffen und die Veranstaltung war aus meiner Sicht nicht gelungen.

Die drei Richter (Schad, Hammerer und Spitaler) hatten ihre Entscheidungen stets nach drei Quergängen der Hunde getroffen. Die Schläge waren bescheiden und oft ohne jeglichen Wildbesatz.

Stundenlang folgten wir der Korona in strömendem Regen unterbrochen durch eine kleine Mittagspause, in der man Wurst und Kaffee erwerben konnte. Es dauerte bis nach 13 Uhr, bis wir selbst an der Reihe waren.

 

Paul war gut – aber nicht gut genug für die nächste Runde und wir hatten genug und fuhren nach Hause!

Zunächst mussten wir jedoch die rund vier Kilometer zurücklaufen und das Auto holen. Heide joggte zurück und holte uns auf halbem Wege ab.

Nach einer entspannten Rückfahrt ohne Navi um Prag herum (wir fuhren einem Berliner hinterher) blieben wir noch eine Nacht in Thüringen und waren am Montagabend zurück in Marne.

Im Gepäck diese Urkunde

 

 

Und in den nächsten Tagen einigen Rummel!

Zunächst die örtliche Tageszeitung

 

und dann RSH mit einem Interview zur Prüfung. Scheinbar lesen die Radiosender auch Zeitung und suchen sich Themen, die sie interessieren.

Heute hat sich alles ein wenig beruhigt und wir freuen uns auf einen gemütlichen Abend mit allen Beteiligten in Erinnerung an die herrlichen Tage im Weinviertel.

 

P.S :  Einer der besten Momente war unser gemeinsamer „Absacker“ im Restaurant mit Ralf, Ratz und Paul und der ein oder anderen Mischung!

 

Frank Eschenbach 

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Bilder